Allerorten ist heute von Klimawandel, Klimakrise und Klimaschutz die Rede. Da viele Staaten die selbst gesteckten Ziele zur Reduktion von Emissionen verfehlen und damit die Chancen auf Begrenzung der Erderwärmung schwinden, rücken die Möglichkeiten und Grenzen technischer Klimamanipulation wieder verstärkt in den Blick. Vor allem die USA und China ziehen den Einsatz solcher Technologien in Erwägung, aber selbst in der BRD gibt es ein politisches Positionspapier dazu. In der kontrovers geführten Debatte beschwören die einen den immensen wirtschaftlichen Nutzen des Climate Engineerings, während die anderen vor der Unkontrollierbarkeit solcher Eingriffe im Erdmaßstab warnen und um die ökologischen und sozialen Konsequenzen fürchten. Beide Seiten stützen sich in ihren Argumentationen auf Spekulationen, Modelle und Simulationen, denn bis heute ist es nicht gelungen, das Wettergeschehen oder gar die klimatischen Bedingungen selbst kleinräumig in der Atmosphäre einigermaßen kontrolliert zu beeinflussen.
Viele der wissenschaftlich und politisch diskutierten Szenarien wirken wie Science Fiction. Tatsächliche Science Fiction unterscheidet sich allerdings von den aktuellen Debatten durch die zum Einsatz gebrachten technischen Verfahren. Während die technischen Hoffnungen heute Verfahren gelten, mit denen sich Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden oder die Sonneneinstrahlung reduzieren lässt, operieren Film und Literatur mit sehr viel avancierteren Technologien: So wird in Dean Devlins Film Geostorm das Wetter auf der Erde von einem System hochpräziser Satelliten kontrolliert, die punktuell regulierend eingreifen können. Und in Kim Stanley Robinsons Romanen der Mars-Trilogie wird der Nachbarplanet durch nukleare und geotermische Veränderung des Planetenmantels sowie biochemische Eingriffe in das Gasgemisch der Atmosphäre so modifiziert, dass menschliche Auswanderer dort leben können.
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